Monthly Archive: August 2008

AdSense for Feeds für alle

Nach dem Kauf von Feedburner war es nur eine Frage der Zeit, bis Google sein AdSense-Programm auch für RSS-Feeds anbieten würde. Nach der (inzwischen wohl üblichen) Beta-Phase hat Google AdSense for Feeds nun auch für die Allgemeinheit freigegeben. Wer dieses nutzen will und seine Feeds bereits per Feedburner ausliefert, muss seinen Account allerdings zuerst manuell zu einem Google-Account migrieren lassen.

Interessant dürfte aber die Frage sein, ob die Leser Werbung im Feed akzeptieren werden. Obwohl Werbung in Blogs an sich inzwischen weitgehend akzeptiert wird, gilt der Feed irgendwie noch immer als eine Art heilige, werbefreie Zone. Da wird schon mal, wie damals bei den Diskussionen über vollständige oder gekürzte Feeds, damit gedroht, den Feed gnadenlos zu löschen, wenn sich der böse Blogger erdreisten sollte, Werbung per RSS auszuliefern.

Andererseits ist es wohl so, dass Stammleser zumeist werbeblind sind und damit eh nicht auf die Anzeigen klicken. Zufallsbesucher via Google & Co. wiederum schlagen auf der Webseite und nicht im Feed auf, was auch gegen Anzeigen im RSS-Feed spricht.

Ich persönlich kann mit Anzeigen in Feeds leben, solange diese einigermassen diskret und in annehmbarer Grösse daherkommen. In dieser Hinsicht ist wohl auch eine mögliche Einstellung bei AdSense for Feeds sympathisch: Es lässt sich nämlich einstellen, ob die Werbung bei jedem Beitrag oder nur nach einer bestimmten Anzahl erscheinen soll und auch, ob diese vor oder nach dem Text angezeigt wird.

Wie geht es euch? Ist Werbung im Feed akzeptabel oder ist der werbefreie Zugang via RSS heilig?

Mein Name ist Kentucky Fried Chicken

„An einem Namen wie Coca-Cola oder McDonald’s ist heutzutage nichts mehr auszusetzen. In den Siebzigerjahren war das vielleicht noch der Fall.“, meint Lars Tegenfeldt vom schwedischen Finanzamt, das im skandinavischen Land auch für die Genehmigung von Vornamen zuständig ist. Und so dürfen Eltern ihre Kinder nun jach jahrelangem Verbot endlich auch nach Markenprodukten, Musikbands oder Fastfood-Restaurants benennen. Verboten bleiben lediglich Schimpfwörter sowie Gott, Allah oder Teufel, wie der Tages-Anzeiger zu berichten weiss.

Schöne neue Freiheiten: So hätte sich „Talula does the Hula From Hawaii“ schon bald einer neuen Clique anschliessen können – mit anderen Exoten wie „Heineken“, Kentucky Fried Chicken“ oder „Tokio Hotel“…

Verzierte Banknoten

Ob im Laden, auf der Bank, am Geldautomaten oder im Restaurant: Täglich wechseln unzählige Banknoten ihren Besitzer. Meist macht man sich nicht die Mühe, die Noten etwas genauer zu betrachten. Schaut man sich aber die bei de-noted.com gezeigten Fundstücke an, sollte man das in Zukunft wohl öfter tun…

Verzierter US-Dollar

Mao als Zeichenobjekt

Macht Fernsehen dumm?

Ein Beitrag im „Wissensmagazin“ Galileo vom 6. August auf ProSieben macht es wieder mal deutlich: So ein Job als Hoteltester finden viele erstrebenswert. Schade nur, dass viele bereits während der Suche nach ihrem Traumjob eine Leseschwäche zeigen und nur noch eines im Kopf haben: Gratis in der Weltgeschichte herumjetten…

Der Hintergrund: Tausende Zuschauer der genannten Sendung machten sich in den letzten Tagen via Suchmaschine und dem Keyword „Hoteltester“ auf, um die Chance am Schopf zu packen und landeten auf meinem Reiseblog Travelblogger. Dort existiert seit September 2006 ein Artikel mit dem Titel „Hoteltester gesucht„, den Google ziemlich hoch listet und über die Hotelkette „Small Luxury Hotels of the World“ berichtet, die damals Hoteltester suchte. Wer den Beitrag richtig liest, wird feststellen, dass es sich beim Job als Hoteltester nicht um einen bezahlten Job handelte und man auch die An- und Abreise selbst bezahlen musste. Lediglich die Übernachtungen wurden von der Kette spendiert.

Im Taumel auf die Aussicht auf eine Traumstelle scheinen viele aber das Lesen verlernt zu haben. Stattdessen bewirbt man sich lieber Hals über Kopf in den Kommentaren, freut sich auf Infomaterial oder fragt nach den Verdienstmöglichkeiten, und vergisst dabei, dass man sich mit einer solchen Leseschwäche bei einer Bewerbung wohl selbst disqualifizieren würde…

Das LG Secret KF750 im kurzen Alltagstest

LG Secret KF750

Als das neue Handy aus dem Hause LG hier auf Initiative von Christoph vom LG-Blog vor einigen Wochen eintraf, war ich gespannt. Schliesslich war es das erste Handy von LG, dass ich jemals in den Händen hielt und der Name „Secret“ liess einiges erwarten. Nach gut 3 Wochen im Alltagstest zeigt sich aber, dass es (meinen) Ansprüchen nicht wirklich genügen konnte. Aber der Reihe nach…

Das LG Secret KF750 kommt nicht nur in einer äusserst edlen Verpackung daher, es ist auch selbst sehr ansprechend verpackt. Würde mich nicht wundern, wenn neben den Apple-Freaks auch schon bald LG-Fans Unboxing-Zeremonien feiern würden. Das Handy, ummantelt von Carbon und Metall, wirkt sehr hochwertig, ist designmässig sehr elegant und liegt gut in der Hand. Funktionen wie telefonieren, SMS schreiben, Fotografieren, Musik hören oder im Internet surfen meistert das LG Secret ohne Probleme, wie es sich für ein modernes Handy auch gehört. Alles in allem also ein Handy, dass den normalen Ansprüchen gut gerecht wird.

LG Secret KF750 Unboxing

Leider aber überwiegen die Kritikpunkte das Positive. So ist mir zum Beispiel unklar, welche Kundenschicht LG mit dem Secret anpeilt. Als Businesshandy ist es nur beschränkt nutzbar, was sich beispielsweise in der Implementierung des Mailclients zeigt: Wer wie ich mehrere Hundert Mails im Mailkonto verwaltet und nun per IMAP darauf zugreifen will, wird merken, wovon ich rede. Das Handy ruft nämlich aus unerfindlichen Gründen nicht bloss die letzten bzw. neusten Mails ab (wie das bspw. die SonyEricsson-Geräte tun), sondern will sich komplett mit dem Mailserver abgleichen und damit sämtliche eMails abrufen. So werden Hunderte von Mails bzw. Kopfzeilen auf das Gerät geladen, was ohne Datenflatrate nicht wirklich Spass macht. Doch nicht nur das: Obwohl mit 100 MB internem Speicher ausgerüstet (per MicroSD erweiterbar), wirkt sich das danach spürbar auf die Geschwindigkeit des Gerätes aus, so dass die Bedienung zeitweise zur Geduldsprobe wird. Löscht man die IMAP-Ordner auf dem Handy wieder, läuft auch das Handy wieder flott. Erwähnenswert aber dafür, dass der eMail-Client mit Word-, Excel- und Powerpoint-Dateien umgehen kann und diese z.B. auch zur Ansicht öffnen kann.

LG Secret KF750

Ein Stolperstein für den Markterfolg könnten die Touchscreen-Funktionen darstellen: Zu Beginn war ich ziemlich verwirrt darüber, dass lediglich die Navigationstasten als Touchscreen funktionieren, allerdings gewöhnt man sich mit der Zeit daran. Zumindest wenn man keine langen Fingernägel hat: Meine Freundin jedenfalls zeigt grösste Mühe mit der Bedienung der Touch-Tasten, denn diese reagieren (logischerweise) nicht auf Fingernägel. Hält sie die Finger anders, kann man sicher sein, dass sie jede Touch-Taste trifft, nur nicht diejenige, die sie eigentlich nutzen wollte. Also scheint das Handy auch nichts für Frauen zu sein.

Seltsam auch, dass der Screen eigentlich „touchfähig“ wäre, das KF750 allerdings nicht dafür ausgelegt ist. Erst der Start einer zusätzlichen (aber bereits installierten) Software offenbart das. Auf einmal lassen sich einzelne Funktionen direkt auf dem Screen per Fingerdruck bedienen. Allerdings scheint das nur ein „Versuchsballon“ zu sein, der allenfalls in einem späteren LG-Handy als integrierter Bestandteil umgesetzt werden soll, denn die Software erlaubt nur, durch Fotos und Dokumente zu blättern, Radio oder MP3-Musik zu hören oder auf Spiele zuzugreifen. Telefonieren oder ähnliches lässt sich jedoch per Touchscreen nicht.

Wirklich geärgert haben mich aber zwei Dinge:

  1. Die Akkuwarnung
    Ich bin es gewohnt, dass Handys nach der Warnung vor tiefem Akkustand noch einige Zeit durchhalten. Nicht so beim LG Secret: Erscheint die Warnung, ist es auch schon zu spät und das Gerät quittiert wenige Sekunden später seinen Dienst. Sehr ärgerlich, wenn man bspw. gerade ein SMS schreibt oder mitten im Telefongespräch ist.
  2. Das Display
    Die Sommertage der letzten Wochen zeigten es eindrücklich: Wer auf dem mit kratzfestem Hartglas geschützten Display etwas sehen will, tut gut daran, Sonnenlicht zu meiden. Leider ist es bei grosser Umgebungshelligkeit nämlich fast unmöglich, etwas auf dem Display zu erkennen.

Trotzdem: Das LG Secret KF750 ist ein gutaussehender Begleiter, das seinem Besitzer treue Dienste leistet, sofern er nicht grossartige Business-Funktionen erwartet, sich mit der Touch-Navigation angefreundet hat und keine langen Fingernägel hat. LG scheint mir bezüglich Verarbeitung und Design auf dem richtigen Weg zu sein und sich damit von der Konkurrenz abzusetzen. Nun gilt es nur noch, die Schwächen in Software und Bedienung auszumerzen. Wer weiss, vielleicht habe ich ja später die Möglichkeit zu testen, ob spürbare Verbesserungen in einem Nachfolgemodell umgesetzt wurden…

Das Sun Microsystems Kochstudio

Heute im Kochstudio: Starkoch Ingo Frobenius aus der Cuisine Creative du Product Marketing Midrange & Enterprise Server bei Sun Microsystems, erklärt anhand eines einfachen Kochrezeptes wie Chip Multithreading (CMT) funktioniert.

Mutig, mutig, was Sun da gerade zeigt. Endlich mal eine Erklärung von Fachchinesisch, die auch ein Laie versteht…

(via Indiskretion Ehrensache)

Rache via Spammail?

Das Mail, das mich heute vormittag erreicht hat, klang seltsam:

Hallo Leute,
ich muss es jemandem sagen – mein Leben hat kein Sinn mehr.
Alles was ich muhesam aufgebaut habe, woran ich gearbeitet und geliebt habe ist weg… Ich habe uber meine Homepage www.abuse.ch gegen russische Internet Kriminalitat gekapmft, aber die haben trotzdem gewonnen…. Das beste ist naturlich dass ich manche Tricks von den Betruger ubernommen habe, z.B. habe zigtausende CHF ins Ausland von „armen“ UBS Kunden transferiert, aber das war mehr fur die Finanzierung meiner Kampagne. Fur gute Sachen braucht man halt viel Geld.
Wendepunkt dieser Geschichte ist es wegen meiner Freundin, ich habe
Sie mit meinem besten Kumpel im Bett gefasst…. unglaublich… hier paar Pics von dieser schlampe http://www.numb.ch/sensation07/imagepages/image1.html.
Kurz gesagt, ich will nicht mehr bei euch bleiben, aber ich gehe nicht allein, ich werde auch meine Schlampe und ihren Lover mitnehmen, tut mir leid leut, aber anders kann ich nicht. Wenn ihr diesen email liest ist es schon passiert, vielen dank fur euer interesse zu meiner person…
Meine personalien:
Roman
[ — deleted — ]

Zwar hatte ich nie direkten Kontakt mit dem Betreiber der obengenannten Webseiten, doch lese ich abuse.ch und hatte auch schon dorthin verlinkt. So ganz abwegig war es also nicht, dass ich das Mail erhalten hatte. Stutzig machte dann beim zweiten Lesen aber die fehlerhafte Rechtschreibung und noch vielmehr, dass sich Roman der Tricks der Betrüger bedient und UBS-Kunden geschädigt haben sollte. Auch dass das Mail nicht via Romans Mailserver, sondern via amerikanischer IP verschickt wurde, machte die Sache nicht glaubwürdiger. Komisch jedoch, wieso die IP-Adressen der oben genannten Domains derzeit ins Leere zeigen.

Ziemlich schnell allerdings hatte die Melde- und Analysestelle für Informationssicherung MELANI eine Meldung bereit. Dort heisst es:

Eine gefälschte Email mit einer angeblichen Morddrohung eines Schweizer Bürgers ist im Umlauf. Es handelt sich dabei um eine Fälschung, die Drohung ist nicht echt.

Also nur ein Sturm im Wasserglas? Zumindest was die Morddrohungen angeht, ja. Bleibt jedoch die Frage, wer ein Interesse daran haben könnte, Romans Ruf mit einem solchen Mail zu schädigen. Der Verdacht liegt zumindest nahe, dass es sich dabei um jemanden aus dem Spam- und/oder Virenumfeld handeln dürfte, dem Roman auf seiner Seite abuse.ch zuuu fest auf die Füsse getreten ist. Auf jeden Fall eine ziemlich krasse Art, jemandem so „an den Karren“ zu fahren.

Auf mein eMail hat Roman bislang noch nicht geantwortet, doch ich bin sicher, dass er die Sache in den nächsten Tagen persönlich aufklären wird…

[Update] 21:27 Uhr
Im Artikel von 20 Minuten nimmt Roman entsprechend Stellung. (Danke, chm)

[Update] 7. August 2008 14:05 Uhr
Roman hat nun auch eine Stellungnahme auf seiner Webseite aufgeschalten. (Danke an Optik für den Tipp)

Killte Porsche den Opel Manta?

Wie war das nun früher mit dem Opel Manta? Streute Konkurrent Porsche, der Ende der 80er Jahre unter Absatzproblemen gelitten hat, all die fiesen Manta-Witze, um dem Manta einen totalen Imageverlust zuzufügen? Angeblich soll ja Karl Dall die Ideen für die Witze geliefert haben…

Natürlich alles Quatsch, denn das Video ist eine Diplomarbeit von Studenten der Filmakademie Baden-Württemberg. Aber gut gemacht ist das Ding allemal!

(via Telepolis)

Löschen von Beiträgen gegen Bares?

Delete

Nicht alle Leser erfreuen sich an Beiträgen in Blogs. In Beiträgen genannte Firmen oder Privatpersonen stören sich immer öfter am Inhalt der Texte oder an den Leserkommentaren und wollen die so schnell wie möglich entfernt wissen. Bisher bediente man sich dazu der eher klassischen Mehoden wie Einschüchterung, Klagedrohungen oder (in Deutschland) den Abmahnungen.

Einen „moderneren“ Weg hat nun eine Firma eingeschlagen, die einen Beitrag auf einer Webseite von Patrick Gruban gelöscht haben wollte. Der Firma ging es, wie Patrick erklärt, weniger um den Beitrag an sich, sondern vielmehr um die Leserkommentare:

Genauer gesagt störte ihn nicht der positive Artikel, den ich vor einigen Jahren auf einer meiner Webseiten veröffentlicht hatte, sondern die vielen negativen Kommentare seiner Kunden. Ich antwortete erst, dass es da nichts zu besprechen gebe, schliesslich seien die Kommentare – soweit ich sie gelesen hatte – negativ aber nicht verleumdend und ich würde auch gerne jeden Kommentar entfernen, den ich übersehen hatte. Aber eine Mischung aus Drohung mit einem Anwalt und Aussicht auf eine Ausgleichszahlung überredeten mich zu einem Treffen am nächsten Tag.

Das Angebot, für das Löschen eines Beitrages 800 Euro zu erhalten, ist natürlich verlockend und führte beim aktuellen Beispiel auch zum Erfolg. Aus Patricks Sicht durchaus auch nachvollziehbar:

Dabei ging es nicht nur um die Aussicht auf schnelles Geld für ein Hobby-Projekt, das bisher nur wenige Euro abgeworfen hatte. Auf der anderen Seite hätte ich mit kostenpflichtigen Abmahnungen und Schadensersatzforderungen rechnen müssen. Und für ein Hobbyprojekt noch Geld an Anwaltsgebühren ausgeben, dazu hatte ich dann wirklich keine Lust. Vor allem, da mein Artikel sowieso positiv war und ich nur für das Recht der Kunden aufs Mekern gekämpft hätte.

Auch ich erhalte immer wieder Briefe und Mails, wo mir, mal anständig, mal bitterböse, mitgeteilt wird, dass der Inhalt eines Beitrages nicht den Vorstellungen der betroffenen Person oder Firma entspricht und die sofortige Löschung verlangt wird. Bis auf eine einzige Ausnahme wurde mir bisher zwar kein Geld oder sonstige Gegenleistungen angeboten, aber mein Grundsatz ist klar: Es gibt keine Löschung von Beiträgen hier im Blog!

Schreibe ich Beiträge, die zu Diskussionen Anlass geben könnten, recherchiere ich entsprechend und halte Fakten und Vermutungen strikt auseinander. Dazu kommt, dass ich den Betroffenen zumeist eine Möglichkeit zur Stellungnahme einräume und sie damit ihre Sicht der Dinge darlegen können. Daraus ergibt sich auch, dass entsprechende Klagen wohl nur sehr schwer durchsetzbar wären, weil ich die in den Beiträgen gemachten Aussagen entsprechend belegen kann. Bleiben die Kommentare der Leser. Diese gilt es, entsprechend zu beobachten und wenn (aus rechtlicher Sicht) nötig, zu editieren bzw. zensurieren.

Sicher, gegen eine entsprechende Geldzahlung einen Beitrag zu löschen und damit etwaigem Ungemach aus dem Weg zu gehen, ist verlockend. Trotzdem halte ich ihn für falsch, denn wer glaubwürdig sein will und zu seinen Aussagen im Beitrag steht, löscht diese nicht. Auch nicht für Geld…