Monthly Archive: April 2008

Francesco Storaces unfreiwillige Entblössung

Dass man sich bei der Nutzung von fremden Bildern rechtliche Konsequenzen einhandeln kann, weiss inzwischen (fast) jedes Kind. Wer dazu die Grafik auf der eigenen Webseite sogar vom Webserver des „Urhebers“ verlinkt (Hotlinking), macht es dem Bestohlenen noch einfacher, auf den Klau aufmerksam zu werden. Dumm nur, wenn man selbst auf dessen Bitte, das Bild zu entfernen, nicht reagiert.

Und so ziert derzeit ein Bild das Blog des italienischen Rechtspolitikers Francesco Storace, ehemaliger Gesundheitsminister unter Berlusconi und Gründer der Partei La Destra (Die Rechte), das diesem kaum gefallen dürfte:

Screenshot - Website Francesco Storace

Zur Vorgeschichte: Das in Storaces Beitrag „Tutti al pantheon!“ ursprünglich verlinkte Bild des Pantheons in Rom entstand durch eine Fotomontage aus zwei Bildern, die der Brite Siôn McElveen erstellt und u.a. hier veröffentlicht hat. Nachdem Siôn auf den „Bilderklau“ aufmerksam wurde, bat er in einem Kommentar zum Artikel darum, das Foto zu entfernen, jedoch ohne darauf eine Reaktion zu erhalten.

Siôn griff darum gestern Samstag zu einem massiveren Mittel: Er wechselte kurzerhand die verlinkte Grafik durch ein aehm, Pornobild (?) aus. Technisch ist dies schliesslich kein Problem, weil Storace die Grafik direkt von Siôns Server verlinkt hat. Bemerkt wurde das bis zum jetztigen Zeitpunkt von den Verantwortlichen allerdings nicht. Fraglich, ob man es überhaupt bemerkt, schliesslich scheint man ja den Kommentar von Siôn betreffend der Entfernung seines Bildes ebenfalls nicht gesehen (oder beachtet) haben.

Zugegeben, über das von Siôn eingewechselte Bild (das ich oben übrigens ein klein bisschen entschärft habe) lässt sich streiten. Sicherlich wärs auch ein wenig anständiger gegangen. Allerdings wär damit dann wohl auch die Wirkung abgeschwächt gewesen.
Der Vorfall zeigt aber einmal mehr, dass man nicht nur seine Kommentare lesen sollte, sondern auch, dass Hotlinking ganz schön nach hinten losgehen kann (wie ich das vor einiger Zeit auch auf meinem nun verwaisten Hotlinking Blog mal aufzeigte)…

(Danke an David T. für den Tipp!)

[Update] 28.04.2008 08:01 Uhr
In Italien scheint man zum Dienst angetreten zu sein. Seit einigen Minuten ist das obenerwähnte Bild, sowie ein weiteres Goatse-Bild vom Blog verschwunden. Zwei Tage Reaktionszeit sind ja auch genug… Bleibt zu hoffen, dass Storace nicht weiteres Ungemacht droht, schliesslich sind fast alle Bilder auf der Webseite via Hotlinking eingebunden.

Die EURO 2008 in Deutschland?

Irgendwie hab ich wohl was falsch verstanden, oder findet die Fussball-EM 08 etwa in Deutschland statt? Oder bin ich der einzige der es seltsam findet, dass Shaggy den Videoclip und die dazugehörige CD des offiziellen EURO 2008-Songs „Feel the rush“ ausgerechnet in Berlin präsentierte? Ok, immerhin hat er das Video in der österreichischen Botschaft vorgestellt, so dass zumindest ein Austragungsland einigermassen berücksichtigt wurde.

Seltsam. Aber irgendwie ist ja alles rund um die Fussball-Europameisterschaften etwas seltsam…

Dove und das indonesische Palmöl

Seit dem Jahr 2000 ist in Indonesien jährlich eine Fläche von 1,8 Millionen Hektar Wald abgeholzt worden. Das sind ganze fünf Fussballfelder pro Minute. Neben der Holz- und Papierindustrie sorgt in jüngster Zeit vor allem der Palmölboom dafür, dass Urwald abgeholzt und Ölpalmen-Plantagen angelegt werden.
Diese Tatsache bringt nun auch Unilever in Bedrängnis, auch wenn der Konzern betont, die Notwendigkeit erkannt zu haben, „bei den Palmölerzeugern ein Bewusstsein für die ökologische Bedeutung der Regenwälder zu schaffen und zu erhalten.

Greenpeace wirft Unilever nämlich vor, für die Dove-Produktelinie auf indonesische Lieferanten zurückzugreifen, die nach wie vor Urwald roden um darauf Palmen-Plantagen zu pflanzen. Unterstützt wird die Kampagne neben einer Protestmail-Aktion auch durch ein berührendes Video:

Bei Unilever Schweiz war niemand für eine Stellungnahme erreichbar. Gerne hätte ich erfahren, wie die Dinge aus Sicht des Konzerns aussehen. Stattdessen habe ich auf meine Anfrage nur ein lapidares „Out of Office“-Reply erhalten…

[Update] 14:25 Uhr
Nun ist, trotz „Out of Office“, ganz unerwartet noch eine Stellungnahme von Cornelia Buchwalder, Local Technical Manager von Unilever Schweiz eingetroffen:

Wir verstehen, dass Sie die Sorgen über die Rodung von tropischem Regenwald durch die erhöhte Nachfrage nach Palmöl zum Ausdruck bringen. Ich versichere Ihnen, dass Unilever diese Bedenken teilt.

Wie Sie sicherlich wissen, nutzen wir Palmöl in einigen unserer Produkte und gerade deswegen setzen wir uns seit vielen Jahren für die nachhaltige Produktion von Palmöl ein – in Einklang mit unseren langjährigen Bemühungen um Nachhaltigkeit in Fischfang und Landwirtschaft.

Das Hauptproblem ist derzeit die explodierende Nachfrage nach Palmöl – Folge der wachsenden Nachfrage aus Indien und China sowie der Verwendung von Palmöl zur Herstellung von Biodiesel.

Wir leiten den Runden Tisch für nachhaltigen Palmölanbau (RSPO), eine umfassende Koalition von Organisationen, zu denen OXFAM, der WWF, Plantagenbesitzer, Hersteller und Händler gehören. Wir glauben, dass der Runde Tisch der beste Weg ist, um weltweit gemeinsam den nachhaltigen Anbau von Palmöl zu ermöglichen.

Im November 2007 hat der RSPO offiziell sein Zertifizierungsprogramm für nachhaltiges Palmöl beschlossen. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten sich jetzt zu diesem Programm bekennen, um Nachhaltigkeit auch wirklich umzusetzen – das wird kein einfacher Weg und er wird wahrscheinlich länger sein als wir es uns wünschen.

Tele2 startet Mobiltelefonie-Blog

Als erster*) Mobiltelefonie-Anbieter der Schweiz geht Tele2 unter die Blogger und will das Corporate Blog „zum führenden Blog für Mobiltelefonie und Mobile-Internet in der Schweiz“ machen. Dazu verlässt man sich nicht nur auf interne Kräfte, sondern sucht via Trigami auch Schweizer Blogger, die für einen monatlichen Festbetrag Blog-Beiträge abliefern.

Glaubt man der Trigami-Ausschreibung, dann soll das Blog noch im April 2008 unter http://www.tele2blog.ch online gehen. Da vor dem Projektstart aber offenbar ein Kickoff-Workshop für die Tele2-Blogger durchgeführt werden soll, scheint mir der Terminplan jedoch ziemlich gedrängt um tatsächlich noch im April zu starten.

Spannend dürfte der neue Blog aber allemal sein, gewährt damit doch erstmals ein Mobilfunkanbieter der Schweiz (hoffentlich) etwas mehr Einblicke in die Branche…

*) Natürlich ist da auch noch die Swisscom mit ihrem Blog zum Thema Umweltmanagement und der misslungene Sunrise-Versuch. Tele2 ist aber der erste Telco, das einen Blog zum Kernthema Mobiltelefonie in der Schweiz lanciert.

Am 3. Mai 2008 ist Shutdown Day

Shutdown Day

Daran wird nicht nur meine Freundin ihre Freude haben: Am 3. Mai 2008 lasse ich die Finger von Computer, PDA und sonstigem Zeugs, das den Zugriff aufs Internet ermöglicht. Anlass dazu ist der Shutdown Day, ganz nach dem Motto „Get a real life“:

Shutdown Day calls people to shut down their computers for one whole day of the year and involve themselves in some other activities: outdoors, nature, sports, fun stuff with friends and family – whatever, just to remind themselves that there still exists an enjoyable world outside one’s monitor screen.

Ich freue mich auf das Experiment, denn derzeit es gibt wohl keinen Tag, an dem ich nicht zumindest kurz im Internet bin. Und sei es nur, um Mails zu checken. Am Samstag, 3. Mai 2008 wird aber auch das für einmal nicht möglich sein. Und wer weiss, vielleicht gewöhne ich mich ja an die Internet-freie Zeit und führe so einen Tag als wöchentliches „Lebens-Feature“ ein…

Wer macht mit?

Lang, länger, am längsten

In der Kürze liegt (nicht immer) die Würze. Die Kurz-URLs von TinyURL sind zwar tatsächlich kurz, aber auch ziemlich unlesbar. Da sind die URLs von W-i-d-e-U-R-L doch einiges besser: Nämlich richtig schön lang und erst noch lesbar:

http://wideurl.com/aitch-tee-tee-pea-colon-double-slash-bee-ell-
oh-double-gee-eye-en-gee-tee-oh-em-dot-see-aitch-slash

Allerdings: Zu lang dürfen die WideURLs dann doch nicht sein, sonst hagelts Server-Fehler. Bug oder Feature?

PostFinance: Kunden stehen im Regen

Bei der PostFinance nimmt man Wartungsarbeiten am eBanking, genannt E-Finance, natürlich sehr ernst. Darum veranstaltet man alle paar Wochen Bastelwochenenden und lässt die Kunden im Regen stehen:

Postfinance - E-Finance Wartungsarbeiten

Klar, solche Wartungsfenster müssen sein, Softwareupdates & Co. gehören selbstverständlich eingespielt. Dass die Post aber auch nach 1 1/2 Jahren ihre Kunden dafür noch immer ganze Wochenenden vom elektronischen Kontakt mit ihrem Konto abschneidet, will mir einfach nicht in den Kopf…