Monthly Archive: Januar 2007

Keine Narrenfreiheit für Blogger

Die Sonntags-Zeitung befasst sich heute in einem kleinen Special mit Weblogs und weist im Artikel „Keine Narrenfreiheit für Blogger“ auf die rechtlichen Probleme hin, die Blogger mit ihren Äusserungen provozieren könnten:

Für das Online-Tagebuch Westwatch ist SonntagsZeitung-Autor Roger de Weck ein Idiot. Medienspiegel.ch hat den «SonntagsBlick»-Kolumnisten Meyer auf Frank A. Plagiator umgetauft. Und Ignoranz.ch verhöhnt «Tages-Anzeiger»-Chefredaktor Peter Hartmeier als Millionenzürich-Provinzler und Sowohl-als-auch-Intellektuellen.

Den wenigsten Bloggern ist bewusst, dass sie medienrechtlich Journalisten gleichgestellt sind. Der Einwand «Das ist doch bloss Hobby poesie in Tagebuchform» gilt nicht. Theoretisch kann selbst eine Beschimpfung unter vier Augen vor dem Richter enden, sofern sich die Persönlichkeitsverletzung bezeugen lässt.

Neben den oben genannten Blogs finden auch noch das Pendlerblog, Blattkritik und, als besonders negativ hervorgehoben, der Bugsierer mit seinem Post über Sonntags Zeitung-Redaktor Barnaby Skinner, Erwähnung:

In einem Ehrverletzungsverfahren würde der Blogger auf verlorenem Posten stehen.

Immerhin: In dieser Hinsicht sind wir in der Schweiz wohl wirklich (noch) eine Insel. Ein Blick nach Deutschland zeigt, dass dort bereits viel härtere Sitten herrschen und öfters geklagt und abgemahnt wird…

Weitere Posts zum Thema:

User auf XP Loginscreen verstecken

Aus aktuellem Anlass heute gebraucht, aber sicherlich ganz schnell wieder vergessen, wenn ich das hier nicht aufschreibe:

  1. Registry Editor starten und folgenden Registry-Zweig öffnen:
    HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\Winlogon\SpecialAccounts\UserList
  2. Einen neuen Eintrag erstellen:
    Username: REG_DWORD
    Wobei Username durch denjenigen Usernamen ersetzt wird, der auf dem Loginscreen nicht angezeigt werden soll…
  3. Dem neuerstellten Eintrag den Wert 0 geben
    (0 = unsichtbar, 1 = sichtbar)
  4. Registry Editor schliessen und neu starten

Damit wird der User nicht mehr auf dem Loginscreen angezeigt. Ein Login ist somit nur via der „alten“ Windows 2000-Loginmaske möglich, die nach zweimaligen Drücken von Control-Alt-Delete erscheint.

Auf den Hund gekommen

Jetzt ist die Werbung auf den Hund gekommen, denn das Werbeplakat im Baby-F12 Format richtet sich direkt an den treuen Begleiter des Menschen:

Tribis Ferientierheim - Werbung für Hunde

„Sogar unsere Werbung verwöhnt Ihren Hund.“

Da die Plakate sind mit dem Geruch einer läufigen Hündin parfümiert sind, wird nun wohl vom Hund vorgegeben, wie lange sein Besitzer vor dem Plakat stehen soll. Schliesslich gibts für den Hund nicht nur jede Menge für die Nase geboten, sondern gleich auch noch das Hinterteil eines Artgenossen.

Die „etwas andere“ Werbung der Werbeagentur Matter & Gretener wird entlang von Wander- und Spazierwegen aufgestellt und wirbt für das Ferientierheim Tribis in Bubikon. Bubikon ist ja ganz in der Nähe, vielleicht erblicke ich so ein Plakat ja mal in Natura (auch wenn ich keinen Hund besitze).

(via persönlich.com | Foto: Gina Folly)

Polizei zahlt Geld zurück

news.search.ch:

Die Stadtpolizei Zürich will 919 Verkehrssündern Geld zurückzahlen. Sie hatte zu hohe Bussen ausgesprochen.
Schuld sei eine falsch programmierte automatische Verkehrskontrollanlage, teilte die Polizei weiter mit. Diese sei 2004 installiert worden. Weil aus Datenschutzgründen die bezahlten Bussen vernichtet worden seien, könnten die Betroffenen nicht eruiert werden.
Deshalb suche die Polizei 731 Verkehrssünder, die statt 100 Fr. 120 Fr. Busse bezahlt und 188 Personen, die statt 160 Fr. 250 Fr. entrichteten hätten. Weitere 120 Fälle seien vor Gericht gelandet. Deren Adressen seien bekannt.

… und was lernen wir daraus? Etwas mehr Skepsis ist bei Geschwindigkeitskontrollen durchaus angebracht. Nicht immer stimmt, was uns die Ordnungshüter weis machen wollen…

BlogCamp – Blogkonferenz in Zürich

BlogCamp Switzerland

Nach dem Vorbild der BarCamps soll am Samstag, 24. März 2007 das erste BlogCamp der Schweiz an der ETH Zürich über die Bühne gehen. Die Organisatoren Dominik, Will, Peter und Remo wollen da etwas ziemlich grosses auf die Beine stellen:

blogcamp Switzerland is an intense event with discussions, demos and inter-action from attendees. Any blogger with something to contribute is welcome and invited to join. This is a non-profit event: Attending is free of charge. […]
We’re expecting up to 200 attendees from all over Switzerland and Europe. It’s all around blogging and the people doing it!

Ich hab mein Kommen bereits mal angekündigt und werde alles geben, mich dieses Mal an die Anmeldung zu halten. Einige weitere bekannte und weniger bekannte Personen haben sich ebenfalls bereits angekündigt. Gespannt bin ich ob es gelingt, auch Blogger aus dem Ausland zu einem Besuch in Zürich zu animieren. Ich würd‘ mich auf alle Fälle freuen, viele neue Leute persönlich kennenzulernen (gell, Robert!) 😉

Kampf der Auskunftsdienste

Mit der Abschaltung vom „Hundertelfi“, der Swisscom-Telefonauskunft Ende 2006 hat der Wettbewerb unter den Auskunftsanbietern gerade erst so richtig begonnen. Bereits aber ist klar, dass die Swisscom eine nicht so glückliche Figur macht. Die Wahl der Kurznummer 1811 ist wohl nur suboptimal und auch in Sachen Werbung kann die Swisscom nicht wirklich punkten:


Weitere Spots der Kampagne 1811: Bruno Bondi | Nadja Beck

Konkurrent 1818, hinter der die amerikanische Infonxx, nach eigenen Angaben der weltweit grösste Auskunftsdienst mit über einer Milliarde Anfragen jährlich, steht, macht mit ihrer grossen Werbekampagne eine wesentlich bessere Figur.


Weitere Spots der Kampagne 1818: Abfahrt | Number Training | Windkanal

Während die Brüder 18 und 18 geschickt die alte Auskunft 111 in Pension schicken, versucht die Swisscom krampfhaft (und wohl mit etwas bescheidenerem Budget), den Kunden klar zu machen, dass man nur die 8 zwischen 1 und 11 schieben muss. Nicht ganz einfach das Unterfangen und zudem in den Spots einfach nur schlecht kommuniziert.

Doch die Swisscom hat einiges zu verlieren, immerhin geht es um einen Markt von jährlich fast 36 Millionen Anrufen auf die Auskunftsnummern, von denen die Swisscom im letzten Jahr via 111 noch rund 34 Millionen abwickelte. Und so versucht die Swisscom nun, der erfolgreichen Werbekampagne der Konkurrenz Steine in den Weg zu werfen, wie der Tages Anzeiger weiss:

Die Parallelen zwischen der 1818-Werbung und ihrem eigenen Material sind der Swisscom nicht entgangen. «Die Schrift, die Farben und das Thema Ski kommen mir doch sehr bekannt vor», meint Sprecher Carsten Roetz. Der Telecomkonzern nimmt die 1818-Werbung zwar «mit Humor», so Roetz, tatenlos zuschauen will die Swisscom trotzdem nicht: «Wir prüfen zurzeit, ob wir etwas dagegen unternehmen können.»

1818 wehrt sich und sagt, dass das Schrift, Logo und Auftritt auf einem internationalen Grundkonzept beruhten, und das Thema Ski habe man gewählt um einen Bezug zur Schweizer Kultur herzustellen. Auf den ersten Blick könnte man tatsächlich davon ausgehen, dass die Skifahrer-Kampagne von 1818 nur aufgrund des Swisscom-Sponsoring der Schweizer Alpin-Skifahrer zustande kam. Dem ist aber offenbar nicht so, denn auch der französische Infonxx-Ableger wirbt mit dem Thema Ski.

Das alles ist wohl nur ein Sturm im Wasserglas und ein Versuch der Swisscom, ihre Auskunftsnummer 1811 besser zu positionieren.

Mehr zum Thema:

Ohne www kein Hispeed

Immer wieder falle ich auf die Unzulänglichkeit der Webseiten von Cablecom herein: Ohne führendes www gibts nix zu sehen! Auch heute, nachdem ich im Radio hörte, dass die Cablecom mal wieder an der Speed-Schraube dreht und ihren Abonnenten nun auch LiveTV via Internet zur Verfügung stellt. Da wollte ich natürlich wissen, was da für neue Geschwindigkeiten kommen und wie das TV-Programm aussieht. Aber nach Eingabe von „hispeed.ch“ in den Browser mal wieder nur eine Fehlermeldungen (ähnlich) wie diese hier:

Fehlermeldung auf hispeed.ch nach Eingabe der URL ohne führendes www

Immerhin lässt sich mit der Fehlermeldung etwas spielen, aber das ist ja auch nur ein kurzer Zeitvertreib. Interessant aber, dass die Domains von Cablecom unterschiedlich konfiguriert sind: Während ein Aufruf von cablecom.ch auf die www-Variante umgeleitet wird, erscheint beim Besuch von hispeed.ch eine Fehlermeldung im obigen Stil. Der Besuch von digitalphone.ch oder digitaltv.ch hingegen ist überhaupt nicht möglich, da für die Varianten ohne www offenbar keine DNS-Einträge bestehen.

Also liebe Cablecom-Techies: Zwar ist der Firefox in der Lage, in den meisten Fällen das richtige Ziel automatisch zu finden und ihr seid auch nicht die einzigen mit solchen „Fehlkonfigurationen“ (Sites wie beispielsweise post.ch oder interio.ch lassen grüssen), aber es wäre trotzdem an der Zeit, das mal zu ändern!