Ein Blog bei einem Provider zu hosten, den man in ebendiesem Blog kritisiert, kann ganz schön schnell zu Schwierigkeiten führen. Darauf wies Fredy bereits bei seiner Entdeckung des Greenblogs hin. Und tatsächlich ist das Greenblog unterdessen abgeschaltet, auf der Domain ist nur noch der Hinweis
This page is down due to green.ch request to do so. Contact us: blogger@greenblog.ch
zu finden. Doch was ist passiert? Hat tatsächlich der Provider green.ch das bei ihm gehostete Blog abgeschaltet? Vladi Barrosa, Unternehmenssprecher von green.ch verneint:
„greenblog.ch wurde nicht von unserem Unternehmen green.ch abgeschaltet, sondern direkt vom Betreiber dieses Blogs.
Beim Betreiber handelt es sich um einen ehemaligen Mitarbeiter von green.ch, welcher über greenblog.ch gezielt interne Informationen unseres Unternehmens in die Öffentlichkeit trägt. Dagegen hat sich green.ch gewehrt und den Betreiber von greenblog.ch aufgefordert, dies zu unterlassen. Eine gänzliche Abschaltung von greenblog.ch, wie sie die aufgeschaltete Mitteilung unter www.greenblog.ch vermuten lässt, wurde von unserem Unternehmen zu keinem Zeitpunkt gefordert, oder vorgenommen.“
Da ich bis jetzt keine Antworten auf meine Anfrage an den „Greenblogger“ bekommen habe, bleibt es wohl ein Geheimnis der beiden Parteien, welche Umstände tatsächlich zur Schliessung des Greenblogs geführt haben. Nach wie vor im Dunklen bleibt auch, um welche internen Informationen es sich dabei handeln könnte. Zumindest in der Google Cache-Version vom Greenblog (PDF) kann ich nichts finden, was ich speziell als „intern“ klassieren würde. Soweit ich das überblicken kann, handelt es sich hierbei ausschliesslich um Informationen, die öffentlich (oder zumindest jedem Co-Location Kunden von green.ch) zugänglich sind.
Insofern bleibt vieles weiter unklar, doch vielleicht feiert das Greenblog bei einem anderen Hoster schon bald seine „Wiederauferstehung“ und man erfährt dann mehr über die Umstände.
Ja, aber Greenblog lässt sich mit der Wiederauferstehung gar viel Zeit. Es wäre ideal gewesen, sofort wieder anderswo online zu gehen um die Situation zu nutzen – so haben sie einiges an Aufmerksamkeit verspielt, denke ich.
Ah, Aufmerksamkeit… halt ein Schweizer Blog mehr, der in einem kleinen Kreis von Bloggern und Blog-Lesern für Aufregung sorgt, ansonsten aber nie von Bedeutung war. Problematisch sind solche Blogs, weil man sie per Google findet, nicht als Blogs per se… und welches Unternehmen kann schon tolerieren, wenn es von einem ehemaligen Mitarbeiter schlecht gemacht wird, zumal man dagegen problemlos rechtlich vorgehen kann?
@Mike: Zumindest was das „schlecht machen“ angeht: Ich persönlich wüsste nicht, wo der rechtliche Angriffspunkt liegen würde, zumal ich keine illegalen oder inhaltlich bedenkliche Posts gesehen habe. Offenbar war green.ch vor allem unglücklich darüber, dass Fotos der per Rasensprenger gekühlten Klimaanlage und einer etwas abenteuerlichen Verkabelung im Colo-Center an die „Öffentlichkeit“ gelangt sind.
Nur: Die Klimaanlage ist aussen am Haus montiert, also für jedermann sichtbar (und fotografierbar) und die Verkabelung im CoLo sind zumindest für jedem mit einem CoLo-Server zugänglich bzw. sichtbar. Insofern gesehen sind das keinerlei „interne“ Informationen, die allenfalls unter Geheimhaltung fallen würden.