Monthly Archive: Juli 2006

Briefe via Internet lesen

Dass die Post durch moderne Kommunikationsarten wie zum Beispiel eMail immer mehr bedrängt wird und sich somit neue Geschäftsfelder suchen muss, ist klar. Die neuste Idee „PostButler“ lässt in mir aber den Verdacht aufkommen, dass man sich aus Verzweiflung schon fast an jedem Strohhalm festhält.
PostButler erlaubt es, während einer Abwesenheit die erhaltene Briefpost scannen zu lassen, anstelle der sonst üblichen Weiterleitung oder Deponierung auf der Poststelle. Das klingt auf den ersten Blick gar nicht so schlecht, doch bei genauerem Hinsehen stellen sich durchaus einige Fragen, die Daniel Ebneter treffend zusammengestellt hat:

  • Privacy und Security: Irgendwie kann ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass meine Briefpost in irgendeinem Verteilzentrum von einer wildfremden Person geöffnet und gescannt wird. Der Email-Versand ist auch nicht gerade Vertrauen erweckend.
  • Der Zeitverzug: Gegenüber der Zustellung im eigenen Briefkasten verliert man bis zu zwei Tage (die Scans erhält man spätestens um 1800 am Folgetag).
  • Die Einschränkungen: Dokumente über 5 Seiten, aber auch Einschreiben und weitere offizielle Dokumente wie zB Zahlungsbefehle werden nicht weitergeleitet. Obwohl gerade diese Dokumente in der Regel dringend sind…
  • Die Kosten: Pauschal CHF 90 für 14 Tage oder CHF 162 pro vier Wochen sind kein Pappenstiel, gerade wenn keine allzu grosse Briefflut zu erwarten ist.

Kommt dazu, dass es vielleicht ganz angenehm ist, in den Ferien auch von Rechnungen und sonstigen Müll etwas Distanz zu haben…

AdSense Click Fraud Script

Man kann von Google ja denken was man will, aber einige scheinen ganz schön sauer zu sein. Alf will mit seinem Greasemonkey-Script zwar nur aufzeigen, dass das von Google genutzte Pre-fetching von Webseiten unnötig oder sogar Klick-Betrug fördern kann, allerdings wird das Script (wenn es denn genutzt wird) zu haufenweise „falschen“ Klicks führen. Das Script macht nämlich nichts anderes, als im Abstand von einigen Sekunden auf alle AdSense-Links der besuchten Seite zu klicken. Doch erste „Kunden“ für das Script sind wohl die Google-Angesäuerten:

Given that I had Google close my Adsense account for no reason, accusing me of click fraud (I did nothing!) with no details or proof, and stole the $4000 they owed me for my next check, I like this script.
The fact that someone else fraudently clicking ads on my site is somehow my fault is insane.
I have installed this script on my computer, my friends, my families, my schools, and will any computer I get my hands on.

Natürlich ist die Kommunikation von Google bei einer Sperrung des AdSense-Konto seeehr wortkarg, was tatsächlich äusserst unbefriedigend ist. Ob es allerdings sinnvoll ist, anderen durch das automatische Geklicke ebenfalls eine Kontosperrung „aufs Auge zu drücken“, steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Die einen nennen es soziales Surfen, die anderen schlicht Klickbetrug…

Langsam wirds wohl Zeit, Scripts wie AdLogger einzubauen, welches nicht nur Statistiken zu AdSense-Klicks aufzeichnet, sondern es auch ermöglicht, nach einer frei definierbaren Anzahl von Klicks des gleichen Users die Anzeigen auszublenden (siehe auch Post von Robert zum Thema). Schliesslich will man ja nicht aus AdSense rausfliegen. Zumindest ich nicht…

Telefonspam

Nicht genug, dass mir immer mal wieder irgendwelche sexhungrigen Frauen SMS-Nachrichten schreiben und auf einer kostenpflichtigen Nummer angerufen werden wollen oder dass mich Sunrise alle paar Monate mit ihren SMS- und MMS-Newslettern nervt (obwohl, hab‘ ich da nicht schon mal angerufen und diese abbestellt?), nein. Nun nimmt auch der Voice-Spam am Telefon langsam Masse an, die ich nicht mehr tolerieren kann. Zwar nehme ich Anrufe mit unterdrückter Nummer oft nicht an, trotzdem obsiegt manchmal die Neugier und ich gehe trotzdem ran. Innerhalb von 24 Stunden musste ich nun gleich zweimal Telefonspam über mich ergehen lassen.
Da war zuerst mal das Nachrichtenmagazin Facts, das mir ein Abonnement verkaufen wollte, selbstverständlich zu einem „Super-Preis“, schliesslich sei ich ja schon Kunde der tamedia. Nein, nein, danke, lasst mal gut sein.
Danach dann die Cablecom, die mir digital tv schmackhaft machen wollte. Schliesslich sei ich ja schon Kunde der Cablecom und man wolle mir ein „Super-Angebot“ unterbreiten. Ich müsse schliesslich für die Zukunft gerüstet sein, denn immer mehr TV-Sender würden bald nur noch digital senden, so dass ich in Kürze keine Programme mehr auf meinem analogen Anschluss empfangen könne. Auf meine Nachfrage, was die Cablecom denn auf ihrem analogen Kabelnetz noch übertragen würde, hiess es dann, dass in Kürze damit Schluss sei und dann einfach nichts mehr zu empfangen sei. Haha, ja genau, wir stellen 1,5 Millionen Kunden einfach mal den Saft ab. Gerade deshalb sei das „Super-Angebot“ doch jetzt ein guter Einstieg in die digitale TV- und Radiowelt. Aaaja…

Aber ok, wenn das Fernsehen in Kürze mangels Analog-Signal ausfällt, gibts wieder Zeit, was anderes zu tun, schliesslich hält sich mein Fernsehkonsum schon heute in Grenzen. Ich seh‘ zumindest derzeit nicht ein, wieso ich Fr. 25.- bzw. Fr. 35.- pro Monat für einen Digitalreceiver zahlen soll, der mir ein paar TV- und Radiosender mehr bringt. Noch weniger versteh‘ ich allerdings, wieso solch‘ hanebüchenen Begründungen immer wieder herangezogen werden, um potentielle Kunden zu ködern. Und noch was, liebe Cablecom: Das spezielle Angebot, dass man mir die Fr. 95.- Eintrittsgebühr schenken würde, ist doch gar nicht speziell, schliesslich kriegt das jedermann der sich über eure Internetseite anmeldet. Aber was erzähl‘ ich da, das wisst ihr natürlich selbst.
Auf den direkten Human-Spam morgen im Carrefour, wo ich seit Monaten jeden Samstag vom Cablecom-Verkäufer angesprochen werde (hat der Arme eigentlich eine festen Arbeitsplatz im Carrefour?) bin ich ja schon gespannt. Dieses Mal werd‘ ich mir das mit dem Abstellen des Analog-Signals doch nochmals genauer erklären lassen 😉

Ob ich mir das Telemarketing Gegenwehrskript mal wieder neben das Telefon legen sollte?

Suchergebnisse ohne ODP-Beschreibung

Einige Suchmaschinen zeigen als Beschreibungstext zu einer Webseite die Beschreibung aus dem dmoz – Open Directory Project. Die Beschreibungen dort sind nicht immer sehr vorteilhaft oder ziemlich veraltet. MSN und Google bieten nun die Möglichkeit, via Meta-Tag die Nutzung der ODP-Beschreibung in den Suchergebnissen auszuschliessen.

Alle Suchmaschinen (derzeit nur MSN und Google):

Nur Google:

Nur MSN:

Wird einer der genannten Meta-Tags genutzt, generiert die Suchmaschine den Beschreibungstext wieder direkt aus der entsprechenden Webseite.

(via GoogleWatchBlog)

Erdstrahlung greift CPU an

Vorsicht mit Erdstrahlung, denn diese wird direkt per Internet-Leitung in die Wohnung übertragen. Sie greift nicht nur den Menschen an, nein, die in der Leitung gesammelten Ablagerungen greifen zudem das Herzstück eines jeden Computers, den Prozessor, an:

Die schematische Darstellung zeigt deutlich, dass dieser rechteckige Byteblock weit stärker die Erdstrahlen-Felder durchschneidet und viel mehr der zersetzenden Fragmente vor sich herschiebt. Schlimmer noch: Da während des Netzwerkvorganges der Webserver diese „Packets“ direkt an Ihren Computer sendet, verlassen sie erst die Leitung, wenn sie auf Ihrem Computer angekommen sind – mit allen Ablagerungen, die sie auf dem langen Weg angesammelt haben. Letztendlich gelangen sie in den Prozessor, an dem sie fortwährend Schaden anrichten! Zuletzt werden sie mit dem Licht-Strahlen aus dem Monitor freigesetzt.

Aber Hilfe naht: Das Institut zur Bekämpfung der psycho-medizinischen Computerkriminalität empfiehlt deshalb, amerikanische Webseiten zu meiden sowie sich einen Provider zu suchen, der das ER-SUP/2582954/tkz/ – Protokoll unterstützt, denn:

Durch die EarthRaySupression in Verbindung mit tkz-Defiltration wird ein Großteil der Verunreinigung wieder ausgeschieden; allerdings sammelt sich zwischen Provider und Ihrem Computer wieder welche an.

Zumindest der Besuch dieses Blogs ist aber ungefährlich, denn durch den Einbau des ER-SUP/2582954/tkz – Tag wird die Seite durch ein Säuberungsprotokoll gefiltert, was das nachstehende Zertifikat eindrucksvoll bestätigt:

Erdstrahlen-freie Webseite

Nun bleibt abzuwarten, wie lange Fredy braucht um das neue ER-SUP/2582954/tkz-ADSL-Abo auf den Markt zu bringen. Da bin ich ja mal gespannt…

(via Blogamt)