Spam-Woche: Scam

Viele verstehen beim Wort Scam nur Bahnhof, und doch hat fast jeder, der eine eMail-Adresse besitzt, wohl schon einmal ein Mail erhalten, wo es um Scam ging. Der auch unter „Nigerianischer Brief“ oder „Nigeria Connection“ bekannte Vorschussbetrug basiert auf einem einfachen Prinzip:

Man erhält ein eMail (nigeria-connection.de zeigt über 760 solcher Mails), in dem einem vorgegaukelt wird, dass der Absender ein grosses Vermögen (schwarz) aus einem Land transferieren müsse und er dabei auf die Hilfe Aussenstehender angewiesen sei. Versprochen wird einem für die Hilfe ein hoher Geldbetrag. In Tat und Wahrheit existiert das Vermögen aber gar nicht, die Absicht besteht lediglich darin, das Opfer zur Zahlung von fiktiven Kosten zu veranlassen, z. B. für einen Rechtsanwalt, damit der Geldtransfer abgeschlossen werden kann.

Der Betrug gemäss Strafgesetzbuch besteht also darin, dass es gar nie zu einer Auszahlung des Millionenvermögens kommt, sondern stets weitere Zahlungen seitens des Opfers nötig sind, da „neue“ Probleme auftauchen. So überweist das Opfer den Betrügern immer wieder neues Geld, nur um dann feststellen zu müssen, dass sich die Überweisung des (fiktiven) Vermögens erneut verzögert.

Scam Baiting
Dass man mit den (vorwiegend) nigerianischen Betrügern durchaus seinen Spass haben kann, zeigen die sogenannten Scam Baiter im Internet, weche auf die eMails der Betrüger antworten und zum Schein auf das Angebot eingehen. Allerdings erfinden die Baiter dann ihrerseits eine Geschichte, um den Scammer zu betrügen. Beispielsweise wird vom Scammer verlangt, dass er, als Beweis seiner Existenz, ein Foto in einer speziellen Pose oder mit einem Schild mit einem bestimmten Text macht

Da die Betrüger selbst meist kein perfektes Englisch sprechen, präsentieren sie sich manchmal dann auch mit teilweise ziemlich obszönen Texten:

      
(Fotos: 419eater.com)

Ein sehr unterhaltendes Archiv über die Aktivitäten der Scammer liefert 419eater.com, welches nicht nur Hunderte von Foto-Trophäen der Betrüger zeigt, sondern neben Audio-Files auch den Mailverkehr mit den Personen aufzeigt. Auch Frank Rizzo betreibt eine interessante Website zum Thema. Frank hat sogar über 300 Bilder von Reisepässen der Betrüger gesammelt. Doch warum haben die alle ein anderes Design? Ein Schelm, wer böses dabei denkt…

Weitere Links zum Thema:

 
Links zur Kampagne „Spam-Woche“:

6 Comments

  1. Roman Hanhart 18.02.2006
  2. BloggingTom 18.02.2006
  3. Denis 18.02.2006
  4. pgs 27.03.2006
  5. Scambaiter 14.04.2006
  6. mary müller 20.06.2007