Langfinger-Gewerkschaft

Teddy-Summer 2005

Zuerst dachte ich an einen Scherz, aber nein das ist tatsächlich wahr. Aus Protest gegen den heutigen Sonntagsverkauf in Zürich demontierten Mitglieder der Gewerkschaft Unia 5 Bären der Aktion „Teddy-Summer 2005“ um sie auf einen „Sonntagsausflug“ nach Luzern, Bern und Basel „mitzunehmen“.

Durch den Tipp eines Passanten, dass Unbekannte an der Bahnhofstrasse Teddys demontieren und verladen würden, konnte die Stadtpolizei um 5 Uhr morgens die Entführung weiterer Teddys verhindern. Als die Polizei am „Tatort“ eintraf, versuchten die vier Männer und eine Frau mit ihrem Lieferwagen zu flüchten. Das Quintett konnte aber verhaftet werden und wird wegen Hinderung einer Amtshandlung und unrechtmässiger Aneignung angezeigt werden.

Man kann von den Bären und vom Sonntagsverkauf halten was man will, aber was sich die Gewerkschaft Unia hier leistet, ist für mich „unter jeder Sau“.
Da kann die Sprecherin der Unia, Carla Bertogg, locker hinstehen und erklären, dass sie der Strafanzeige gelassen entgegen sehe, es sei ja von Anfang an deklariert worden, dass die Bären zurückgebracht würden.

Ach, so ist das also! Wenn ich etwas klaue, aber von Anfang an die Behauptung aufstelle, dass ich es wieder zurückbringe, dann ist das also gar nichts schlimmes. Aber wenn das doch so etwas „normales“ ist, wieso wollten denn die fünf Diebe an der Bahnhofstrasse vor der Polizei flüchten? Wieso haben die der Polizei nicht einfach gesagt, dass das eine Bagatelle sei, sie brächten die Bären ja sowieso wieder zurück?

Bei mir hat die Gewerkschaft Unia auf alle Fälle ein Grossteil meines Verständnisses für ihre Arbeit verloren. Schade für das eigentliche Anliegen der Gewerkschaften.