Monthly Archive: März 2005

Gmail als virtuelle Disk

Habe mir doch schon ein paar Mal überlegt, was ich mit den 1 GB Speicherplatz bei Google’s GMail-Dienst anfangen könnte. Heute durfte ich feststellen dass ich offenbar nicht der einzige bin, der sich solche Gedanken macht.
Die Freeware GMail Drive shell extension soll den GMail Account als virtuelles Laufwerk auf dem PC mappen.

Ob und wie das funktioniert? Ich werd’s mal testen…

(via Giusi’s Blog)

[Update]
Soeben habe ich noch GmailFS gefunden, eine Linux-Variante gefunden, um GMail als mountbares Laufwerk einzubinden.

SMS-Verwirrung

Um 2 Uhr letzte Nacht erhielt ich folgendes SMS:

Max* Auto Unfall Uni-Spital abholen. Abfahrt 09.30. Kannst Du kommen?

Hää? Was ist passiert? Max hatte einen Unfall und ist im Universitätsspital? Ob ich kommen kann? Ja klar!
Also ruf‘ ich an und frage nochmals nach. Und schon zeigt sich, dass ich entweder zu alt bin um solche stenographischen SMS zu verstehen, oder dann aber der Abkürzungswahn langsam aber sicher an seine Grenzen stösst:

Max hatte sich bei der Arbeit in die Hand geschnitten und ging selbst ins Uni-Spital. Ihm gehts aber wunderbar und ist zuhause. Lediglich das Auto sollte man noch in Zürich holen…

Schön dass nichts Schlimmeres passiert ist, aber kann man das bei einer solchen SMS wissen?

* Name geändert, richtiger Name der Redaktion bekannt 😉

Nächtlicher Server-Umzug

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ist es nun soweit: Mein Provider zieht von der Provinz nach Zürich, so dass natürlich auch meine vier Housing-Server ihre Reise nach Zürich antreten müssen. Zwischen 22 Uhr und 4 Uhr morgens sind somit sämtliche Dienste meiner Server „down“. Hoffentlich klappt das auch alles so wie geplant…

Daumen drücken und durch…

Preisschock bei Aldi

Gestern Nachmittag wollte ich mir endlich selbst einmal ein Bild machen: Was treibt Freunde und Bekannte, immer wieder ins deutsche Jestetten zu fahren um bei Aldi einzukaufen? Kurzerhand beim Mittagessen meinen Plan angekündigt und nullkommanichts alle Mitfahrgelegenheiten ausgebucht. Meine Freundin und alle drei Töchter wollen am Einkaufsplausch teilnehmen; ist ja klar, Shopping und Frauen gehört ja irgendwie auch zusammen 😀
Nach 55 Minuten Fahrzeit auf dem Parkplatz bei Aldi angekommen, wundere ich mich schon zum ersten Mal: Die fünf Autos mit deutschen Autonummern gehören wohl dem Personal, denn sonst konnte ich nur Schweizer Autonummern entdecken: Zürich, Schaffhausen, St. Gallen… Meiner Freundin hingegen fielen nur die vielen Kartons auf, die neben den Eingang überall herumlagen.
Also rein ins Getümmel und los: Erste Verwunderung über die Warenpräsentation, die ja wohl mit den Stapeln nicht durch die Gestelle bei Migros und Konsorten vergleichbar ist. Vergleichbar hingegen sind mit kurzem Umrechnen aber die Preise, und das, das muss ich zugeben, hat mich ins Grübeln gebracht. Zwar wusste ich, dass viele Artikel in Deutschland billiger sind, aber über die Unterschiede die wir teilweise vorfanden, bin ich doch erstaunt.
Beispiele gefällig?

  Aldi* Migros* Coop*
Champignons weiss, 500g Fr.  2.00 Fr.  5.90 Fr.  6.00
Maigold-Äpfel, 3kg Fr.  3.10 Fr. 12.50
Nüsslisalat (Feldsalat), 150g Fr.  2.87 Fr.  5.85 Fr.  7.73
*) ang. ¤-Kurs: 1.55 / Preise Migros gemäss LeShop.ch / Preise Coop gemäss coop.ch / Jeweils günstigstes im Online-Shop gefundes Produkt

Dasselbe Bild bei Fleisch, Milch und Eierprodukten. OK, ein grosser Teil der Preisunterschiede geht wohl auf das Konto unserer Subventionen für den Landwirtschaftssektor, nur: Wieso bestehen diese gewaltigen Unterschiede dann z.B. auch bei

  Aldi* Migros* Coop*
Zahnpasta Fr. 0.65 Fr. 1.50 Fr. 1.50
WC-Reiniger, 1 Liter Fr. 1.16 Fr. 3.87 Fr. 3.95
*) ang. ¤-Kurs: 1.55 / Preise Migros gemäss LeShop.ch / Preise Coop gemäss coop.ch / Jeweils günstigstes im Online-Shop gefundes Produkt

Einige unter euch werden mich nun bezichtigen, Äpfel mit Birnen zu vergleichen und das ist natürlich nicht ganz falsch. Erstens ist der ganze Vergleich nicht repräsentativ, zweitens habe ich weder Fahrtkosten noch Mieten, Löhne etc. berücksichtigt. Das will ich aber auch gar nicht, denn das ganze ist eine subjektive Ansicht des Käufers. Und doch: Kann es wirklich sein, dass die Produkte hier in der Schweiz so viel teurer sind? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es einige Absahner geben muss, denn trotz Prix Garantie und M-Budget scheinen wir noch immer eine ziemliche Hochpreisinsel zu sein.
Nach meinem positiven Ausflug nach Jestetten heisst es deshalb auch für mich: Bald wieder mal im Ausland einkaufen zu gehen, auch wenn ich, und das bin ich mir durchaus bewusst, damit in einem gewissen Grade die Schweizer Volkswirtschaft schädige. Aber, eigentlich schädigt die Schweizer Volkswirtschaft ja auch mein Portemonnaie…

Markenschutz contra Menschenverstand

Immer wieder stolpere ich über irrwitzige Klagen und Abmahnungen (die’s zum Glück in der Schweiz nicht gibt) wegen Markenrechtsverletzungen und ähnlichem. Immer wieder ärgere ich mich und darum muss ich das hier auch mal loswerden.

Ganz aktuell ist der Abmahnwahn der Mobilfunker O2 in Deutschland. Am 15. März 2005 stand im Newsticker von heise.de, dass O2 die Firma Weinmann GmbH + Co. KG abgemahnt habe, weil die Firma eine Markeneintrag für den Namen Venti-O2 machen wollten. Gedacht ist der Namen für ein Sauerstoffgerät zur Behandlung von Beatmungspatienten.
Interessant dabei ist u.a., dass, für alle die’s nicht wissen, O2 seit dem 19. Jahrhundert das offizielle chemische Zeichen für Sauerstoff ist.

Und hier beginnt die Sache: Wie auch immer ein Mobilfunkbetreiber dazu kommt, sich selbst Sauerstoff O2 zu nennen, was hat das Unternehmen für ein Problem damit, dass sich andere Firmen nur den chemischen Zeichen bedienen? Gibts da irgend eine Verwechslungsgefahr? Kommt dazu, dass sich die ehemalige Viag Interkom auch erst seit rund 2 Jahren selbst O2 nennt.
O2 meinte dazu gegenüber heise.de, es gehe in einer spitzfindigen juristischen Kontroverse darum, die von den Unternehmen jeweils beanspruchten Markenbereiche präzise abzugrenzen. Aus Sicht der Mobilfunker könnten die derzeit durch Weinmann beanspruchten Verwendungsarten des Begriffs O2 zu Überschneidungen mit dem Markenbereich des Mobilfunkers führen.

Heute stolpere ich während meines morgendlichen Blog-Surfens beim LawBlog dann auf einen Artikel namens Some can’t do. Hmmm, ist das nicht, in abgewandelter Form der Slogan von O2? Ja richtig, O2 can do, also weiterlesen.
Schon wieder ein Abmahnwahn von O2, diesesmal gegen das Wort Loop, welches O2 sich als Marke schützen liess, da das O2-Prepaidgeschäft unter diesem Name läuft. Nun gut, kann ich grundsätzlich nachvollziehen, aber wieso mahnt 02 dann aber LoopSession, eine Plattform für den Online-Vertrieb und Download von Sounds, Samples und Software für Musiker ab? Die Geschichte von LoopSession gibts unter LXXX-Session zu lesen.

Skifahren exklusiv – Piste mieten!

Wer träumt nicht davon? Endlich einmal kein Anstehen am Skilift, keine Miesepeter die drängeln und einem die Ski verkratzen?
Mit einem geschätzten Vermögen von 4,3 Milliarden Dollar lassen sich solche Problemchen natürlich aus dem Weg schaffen. Lee Kun-Hee, Chef von Samsung, mietete sich kurzerhand für drei Wochen drei Pisten für sich im französischen Courchevel.
Neben den 80 eigenen Leuten wie Leibwächtern und Bedienstete die mitreisen sollen, leistet sich Lee dann auch noch 6 Skilehrer. Das scheint mir denn auch angebracht, schliesslich will er nur grüne (Anfänger) und blaue (leicht) Pisten benutzen 🙂

Und ist er dann erst unten, gehts natürlich auch standesgemäss wieder nach oben oder ins Hotel: Selbstverständlich im Schneemobil! Womit er die einmalige Chance verpasst, sich mal einen menschenleeren Skilift anzusehen…

(via Tages-Anzeiger)

Liebe Lufthansa

Schon bald wirst Du also unser Home-Carrier hier in der Schweiz sein, indem Du Dir die Swiss einverleibst.
Der Widerstand gegen die Übernahme ist ja auch nicht wirklich gross, denn insgeheim sind wir Schweizer noch immer traurig, dass unsere stolze Swissair nicht mehr existiert.
Wenn dann auch die Swiss nicht mehr existiert (La Suisse n’existe pas sagten wir ja schon an der Weltausstellung in Sevilla, oder war das was anderes :-)), wird uns das nicht mehr so hart treffen. Einzig unsere 2 Milliarden (2’000’000’000) Franken Steuergelder, die wir für die Gründung der Swiss aus dem Fenster geworfen haben, dürften uns etwas sauer aufstossen.

Vielleicht, liebe Lufthansa, bist Du aber auch etwas mutiger als unsere heutige Swiss und verweigerst dem Waldshuter Landrat Bernhard Wütz und der rührigen SPD-Politikerin Karin Rehbock-Zureich in Zukunft die Besteigung eines Deiner Flugzeuge in Zürich-Kloten, denn es ziehmt sich nicht, einerseits sämtlichen Flugverkehr vom Schwarzwald verdammen zu wollen und gleichzeitig ab Zürich zu fliegen.
Ob Südanflug auf den Flughafen Kloten oder nicht, nachdem die Flugzeuge in Zürich-Schwamendingen jeden Morgen um 06.03 Uhr genau über meinen Kopf flogen, habe ich meine Konsequenzen gezogen und bin in meine Jugendheimat, das Zürcher Oberland, gezogen. Insofern bin ich auch gefeit vor einem allfälligen Mehrverkehr, den Du nach Zürich bringen wirst. Nein, dagegen habe ich nichts, dass kann unserer Region nur gut tun, zumindest was die wirtschaftliche Entwicklung betrifft. Trotzdem solltest Du versuchen, den Lärm wieder so auszurichten, wie es einmal war. Denn ich glaube nicht dass es Dir gefallen würde, wenn wir nach zwanzig Jahren kommen und sagen dass wir den Swiss-Kauf mit Notrecht ausser Kraft setzen, so wie man das mit dem Raumplanungsgesetz gemacht hat, damit die Südanflüge durchgeführt werden konnten. Insofern möchtest Du doch auch, dass Du Planungssicherheit hast und Deine Investitionen geschützt sind, oder?!

Aber trotzdem, ich bin ja ein treuer Lufthansi, schliesslich fliege ich seit Jahren mit Dir. Immer wieder mit den Kranich-Fliegern nach Frankfurt oder München und dann mit Condor (die Dir ja immer noch irgendwie gehört) in die Dominikanische Republik zu meiner Tochter. Traurig nur, dass ich diese Kombination eigentlich wählte, weil man an Bord der Condor noch rauchen durfte. Aber das ist leider auch vorbei, so dass ich eigentlich nun wieder freie Wahl der Fluggesellschaft hätte 🙂

Doch zum Schluss noch ein Tipp: Bandle nie mit Tyler Brule an, den der hat schon unsere Swissair zur Swiss gemacht. Oder willst Du statt Lufthansa nur noch Luft heissen?