New York: Viel zu sehen, wenig Zeit

Viel nimmt man sich im Vorfeld einer Reise vor. Gebäude wollen erklommen, berühmte Strassen und Viertel abgeschritten, Denkmäler besichtigt und natürlich soll auch geshoppt werden. Doch meistens kommt es anders, als man denkt – das ist auch hier in New York nicht anders. Wie heisst es so schön, „The city that never sleeps“. Für den Besucher ist das allerdings nicht nur wegen der Distanzen ganz schön anstrengend, auch wenn wir mitten im vermeintlichen Zentrum, dem Times Square, residieren. „Zentrum“ ist schliesslich relativ und es gibt so viel zu sehen (und zu laufen).

Die drei Tage, die wir für New York einplant haben, stellen sich nun als viel zu kurz heraus. Ich bin mir nicht mal sicher, ob eine Woche reichen würde, alles „wichtige“, und auch das ist wieder relativ, zu sehen. Und so beschränkt man sich halt auf ein paar wenige Dinge. Nachdem wir uns gestern nach dem Flug und dem Einchecken ins Hotel erst mal mit der näheren Umgebung, sprich dem Times Square, gewidmet haben, gings heute dann mit Leumund zum 9/11 Memorial sowie auf die Staten Island-Ferry.

Seltsam irgendwie, was einem am Ort der Anschläge vom 11. September 2001 durch den Kopf geht. Dort wo heute der „North Pool“ und der „South Pool“ an die Toten erinnern, sollen zwei Gebäude gestanden haben, die durch Flugzeuge getroffen wurden. Man erinnert sich an die TV-Bilder, wie Staubwolken beim Einsturz der Gebäude durch die Strassen trieben, wie die Flugzeuge in die Wolkenkratzer prallten, doch wirklich vorstellen kann man sich das am Ort des Geschehens nicht, alles wirkt etwas surreal. Ziemlich real sind hingegen die Sicherheitsmassnahmen am 9/11 Memorial. Als Besucher muss man nicht nur eine Sicherheitsprozedur mit Metalldetektoren und Röntgen der Taschen wie am Flughafen über sich ergehen lassen, sondern man wird auch durch Hunderte von Kameras auf Schritt und Tritt beobachtet.

Etwas mehr Gefühl von Freiheit vermittelte dann immerhin die Fahrt mit der Staten Island-Ferry, vorbei an der Freiheitsstatue und mit einem wunderschönen Blick auf die Skyline Manhattens.

Allerdings: Dass unsere Fähre ausgerechnet durch zwei Schiffe der US-Küstenwache begleitet wurde, liess einem dann doch wieder darüber nachdenken, dass das Trauma der Anschläge noch lange nicht überwunden scheint.

3 Comments

  1. Bruno 26.04.2012
  2. Marcus 9.08.2012
  3. Anatol 31.08.2012