Google straft Textlink-Verkäufer

Dass das Verhältnis zwischen Google und mir bereits seit einiger Zeit nicht mehr das Beste ist, wissen Stammleser spätestens seit meinen beiden Posts „Google ist eben doch evil“ und „Der PageRank-Balken bewegt sich„. Doch offenbar macht Google nun wirklich ernst, denn in der letzten Nacht wurden meine beiden Blogs erneut abgestraft: BloggingTom hat neu nur noch einen Pagerank von 3 (vorher 5) und auch der Travelblogger ist auf 3 gefallen. Damit hat Google innert nur 18 Tagen den PageRank dieses Blogs glatt halbiert. Immerhin befinde ich mich in guter Gesellschaft, denn neben Blogs wie bspw. Yoda müssen auch grosse Site wie die Netzeitung, Golem oder Die Zeit zum Teil massive PR-Abstrafungen hinnnehmen.

Die Vermutung, dass der PageRank-Drop mit Linkverkäufen zusammenhängt, verdichtet sich auf alle Fälle immer mehr. Glaubt man Danny Sullivan von Search Engine Land, dann dürfte den „Bestraften“ zudem in Kürze noch ein Einbruch der Besucherzahlen bevorstehen, wie ich ihn bereits einmal erleben durfte.

So langsam macht mich das alles ziemlich nachdenklich. Da versucht man Tag für Tag (oder jedenfalls fast jeden Tag) ein gutes Weblog zu schreiben und wird am Ende dafür abgestraft. Für Google scheint also nicht mehr die Qualität der Sites im Vordergrund zu stehen sondern vielmehr mit welchen Mitteln der Inhaber Geld verdient. Die Methode der Werbung sagt aber meines Erachtens nichts über den qualitativen Inhalt der Seite aus. Google sieht das offenbar anders und versucht derzeit wohl, seine Sichtweise des „sauberen“ Internets durchzusetzen. rmccarley kommentiert das in den Kommentaren auf Search Engine Land ziemlich passend:

So now you have plenty of great, quality sites getting penalized because of their methods of income. So won’t that eventually lead to Google’s results suffering? „Sorry but we had to ban them. I know they are the best site that talks about XYZ but they sold text ads!“ Sounds kinda stupid to me.

Ziemlich unschön finde ich auch die Tatsache, dass man als Betroffener nie informiert wird, sei es perönlich oder bspw. über die Nachrichtenfunktion in den Webmaster Tools. Aber Google war in Sachen Informationspolitik ja noch nie besonders positiv aufgefallen, dann dürfte das bei quasi unerwünschten Seiten auch nicht anders sein.

Doch wie geht es weiter? Werde ich wegen Googles Marktmacht in Zukunft auf bezahlte Textlinks verzichten? Werde ich Links sowohl in Beiträgen wie auch in der Sidebar nur noch mit einem „nofollow“ veröffentlichen, um damit den Suchmaschinengoliath wieder etwas gnädiger zu stimmen? Werde ich auf Robert Basic‘ Strategie umsteigen und die Links selber verkaufen (denn er wurde offensichtlich trotz grosser Werbetrommel bisher nicht bestraft)? Oder werde ich meine Blog-Aktivitäten gar reduzieren, weil mir die Lust vergangen ist?
Ehrlich gesagt: Keine Ahnung. Ich werde mir sicherlich einige Gedanken machen und mir dann die eine oder andere Strategie zurechtlegen. Kommt Zeit, kommt Rat. Schliesslich eilt es ja nicht wirklich und „Schnellschüsse“ bringen meist auch nicht das gewünschte Resultat.